Es gab eine Präsentation aus den forschenden Zwischenständen der drei Residenzen vor Kolleg:innen am 28. November 2022 um 11:00 Uhr in der Ladestraße.
Dabei wurden verschiedene Fragen erörtert und mit dem Fachpublikum diskutiert. Spannend waren dabei die Sicht- und Herangehensweisen der gegensätzlichen Disziplinen, die in den Residenzen aufeinandertrafen. So war ein Thema die Objektmanipulation (Jonglage) und Objektanimation (Figuren-Objekttheater) und der Umgang damit im Erzählen einer Geschichte. Des Weiteren die Frage nach Gestaltung von Schattentheater und die Herangehensweise bei der Offenlegung der Mittel für ein älteres Publikum ab 14 Jahren, die sehr von digitalen Welten und deren Möglichkeiten beeinflusst sind in ihrer Sehweise. Auch gab es eine lebhafte Diskusson über Nachhaltigkeit und wiederverwertbare Materialien. Ab wann ist ein Gegenstand tatsächlich unbrauchbar und wie kann ich Gegenstände umdeuten und länger nutzbar machen?
Ein ausführliches Protokoll gibt es auf Nachfrage bei Alex Gesch unter
kindertheater(at)lafdk-bremen.de
Die unabhängige Jury hatte am 12. Juli 2022 final getagt, kritisch diskutiert und sich entschieden. Die Residenzen im November 2022 gingen an folgende Projekte:
1. "Zirkus des Verschwindens", ein Prozess im Zeitgenössischen Zirkus, um verschiedene Facetten des Verschwindens theatral, akrobatisch, verspielt und zauberhaft zu erforschen, ohne sie zu bagatellisieren. Szenen und Bilder suchen und finden und mit (Zauber-) Material und dem eigenen Körpern arbeiten.
Residenz mit Anne Reuper, Franca-Rosa von Sobbe und Ronja Stegmann
2. "Verwandeln / Va a Mutar", mit Hilfe des Schattentheaters möchte die Gruppe die Thematik von Transformation und Transition inhaltlich als auch ästhetisch erforschen: Wie sind körperliche Veränderungen auf der Bühne darstellbar? Wie kann man metamorphosische Zustände ästhetisch darstellen?
Residenz mit M Noelani Agullo, Renée Grothkopf und Eidglas Xavier
3. "Studien zu Paula", eine Suche mit Figurenspiel und Zirkus. Was bedeutet dabei Objektanimation (Figurenspiel) oder Objektmanipulation (Zirkus)? Und was kann man damit anstellen? In der Residenz möchten sie ausprobieren, wie man mit (Jonglier-) Objekten und Figuren gemeinsam eine Geschichte über Leichtigkeit erzählen kann.
Residenz mit Johanna Pätzold, Silke Schirok und Mathias Jungermann (Woche I) und Merle Freund (Woche II)
Fotocredits: Gabriela Valdespino
Danke an alle Residenzler:innen für ihre kreativen-forschenden-positiven Prozesse des Entdeckens und Ausprobierens und den offenen Austausch untereinander.
AUSSCHREIBUNG (am 24.06.2022 beendet)
Drei Residenzen für Akteur:innen des Jungen Theaters im Land Bremen
Der LAFDK schreibt im Rahmen des Projekts kindertheater_netzwerk Bremen im Jahr 2022 drei Residenzen aus. Diese richten sich an Akteur:innen, die Stücke und Projekte für junges Publikum entwickeln und aufführen. Die Residenzen bieten die Möglichkeit, sich in einem barrierefreien und für Tanz geeigneten Probenraum einem frei gewählten Thema zu widmen.
Die ergebnisoffenen Residenzen laden zum Experimentieren und Erarbeiten neuer Projektvorhaben ein. Die Resident:innen können dabei selbst entscheiden, wie sie dem Fachpublikum ihr vorläufiges Ergebnis präsentieren möchten.
Voraussetzungen:
- Die Ausschreibung richtet sich an Zusammenschlüsse von drei professionellen Künstler:innen, die Stücke und Projekte für junges Publikum entwickeln und aufführen, unabhängig von ihrer Profession.
- Mindestens eine Person aus dem Zusammenschluss soll im Land Bremen künstlerisch tätig sein.
- Kooperationen zwischen Akteur:innen aus der Region und umliegenden Bundesländern sind dabei erwünscht.
Das erwartet die Resident:innen:
- Honorar in Höhe von max. 750 € pro Person / 5-Tage-Woche (brutto)
- Kostenfreie Nutzung des Residenzortes inkl. vorhandener technischer Ausstattung
- Präsentation der Arbeitsergebnisse in einem informellen Rahmen vor Fachpublikum
- Support durch das Team vom kindertheater_netzwerk in den Bereichen Organisation, Administration und Öffentlichkeitsarbeit
- Access-Anforderungen und Care Bedarfe werden soweit möglich berücksichtigt und unterstützt
Fristen & Termine:
Einreichung eines Konzepts: 24. Juni 2022 (23:59 Uhr)
Veröffentlichung der Juryentscheidung: 12. /13. Juli 2022
Residenz #1 (5 Tage): 10.-16. Oktober 2022
Residenz #2 (5 Tage): 07.-13. November 2022
Residenz #3 (10 Tage): 14.-27. November 2022
Präsentation der drei Residenzen vor Fachpublikum: 28. November 2022 um 11:00 Uhr
Der Raum[/size][/size][/size][/size]
Die kleine Produktionsstätte des Schlachthof-Theaters befindet sich in der Ladestraße 1 in Woltmershausen. Damit ist sie in weniger als 10 Minuten von der Bremer Innenstadt zu erreichen (Haltestelle „Bahnhof Neustadt“ vom 24er Bus oder DB).
Der Raum ist wie folgt ausgestattet: Tanzboden, Spiegel, PA, Lichtanlage, Rollstuhlfahrstuhl und barrierefreie sanitäre Anlagen / Parkplätze vor dem Haus, leichte Anlieferung über die Rampe, der Raum ist komplett verdunkelbar.
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Die Jury
Melanie Florschütz (Berlin) ist freischaffende Theatermacherin. 1989-94 Studium an der HMDK im Fachbereich Figurentheater in Stuttgart. Im Duo mit dem Musiker Michael Döhnert entwickelt florschütz & döhnert seit 2004 nonverbale Theaterproduktionen für Kinder ab 2 +, die sich jenseits von Altersbeschränkungen und kultureller Konnotation über eine assoziative Bildsprache vermitteln. Ihre Stücke werden weltweit auf internationalen Festivals im Kinder- und Jugendtheater sowie im Figurentheater präsentiert.
Grete Pagan (Stuttgart) ist designierte Intendantin des Jungen Ensembles Stuttgart ab 2022/23. Studium der Schauspielregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Theater- und Muskmanagement in München. Schwerpunkt als Regisseurin im Bereich Kinder- und Jugendtheater, unter anderem am Jungen Ensemble Stuttgart, an der Schauburg München dem Grips Theater Berlin und dem Jungen Nationaltheater Mannheim. Seit 2010 arbeitet sie als Übersetzerin englischsprachiger Theatertexte ins Deutsche und als Organisationsleitung des Internationalen Theaterfestivals Schöne Aussicht am Jungen Ensemble Stuttgart.
Fabian Eyer (Bremen) ist Schauspieler, Musiker und Theatermacher. Seit 2018 ist er am Moks/Jungen Theater Bremen fest engagiert, wo er auf der Bühne steht und in kollektiven Arbeitszusammenhängen (u.a. Arnold&Bianka) eigene Inszenierungen für junges Publikum entwickelt. Außerdem ist er mit seiner Band Fake Experience aktiv, die 2022 ein selbst produziertes Debüt-Album veröffentlichte. Vor seiner Zeit in Bremen studierte er Schauspiel und performative Künste an der Hochschule der Künste Bern und war am Theater Tempus fugit e.V. in Lörrach tätig, u.a. als theaterpädagogischer Mitarbeiter.
Die Bewerbung erfolgt über das Bewerbungsportal (siehe weiter unten).
Bewerbungsfrist ist der 24.06.2022 (23:59 Uhr).
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! ! Aufgrund der nach wie vor dynamischen COVID-19 Lage behalten wir uns vor, die Bedingungen einer Residenz in Rücksprache mit den Bewerber:innen ggf. anzupassen ! !